9 Methoden: Wilde Kräuter zu konservieren und das ganze Jahr über zu genießen.
Im Sommer blüht es überall und Freunde der Wildkräuter sammeln was das Zeug hält. Hier verraten wir dir die besten Methoden zur Aufbewahrung für den Winter!
Im Frühjahr und Sommer wachsen die Wildkräuter in Hülle und Fülle, und sie stehen uns jederzeit frisch zur Verfügung. Ich mag allerdings auch im Winter nicht auf diese gesunden und nährstoffreichen Pflanzen verzichten und sammle deshalb schon jetzt Kräuter für die kalten Jahreszeiten. Für das Konservieren gibt es verschiedene Möglichkeiten, die ich dir hier vorstellen möchte. Sie sind alle sehr einfach und von jedem leicht umzusetzen. Ich wasche die Kräuter vor dem Konservieren normalerweise nicht, aber entscheide selbst, wie du vorgehen möchtest. Einige Erläuterungen zu meiner Entscheidung findest du in diesem Beitrag.
1. Kräuter trocknen
Die wohl am häufigsten praktizierte Art, Kräuter für den Winter haltbar zu machen, ist das Trocknen. Diese Methode eignet sich für fast alle Wildkräuter und die getrockneten Pflanzenteile sind vielseitig verwendbar. Sie können für Tees, für grüne Smoothies, in Suppen oder als Gewürz genutzt werden. Auch kannst du aus den getrockneten Kräutern leicht einen tollen Badezusatz machen. Stelle dafür einen kräftigen Kräutersud her und gib ihn ins Badewasser. Besonders gern stelle ich mir eine bunte Wildkräuterblütenmischung zusammen, diese streue ich dann im Winter über den Salat oder das Brot. Für diese Mischung sammle ich den Sommer über alle möglichen essbaren Blüten, trockne sie und gebe sie dann zur Aufbewahrung alle zusammen in ein Schraubglas. So habe ich im Winter immer eine schöne Dekoration für meinen Salat. Folgende Dinge sollten beim Trocknen beachtet werden: Die Kräuter an trockenen Tagen sammeln, nach dem Abtrocknen des Taus nur einwandfreie, saubere Pflanzenteile verwenden. Je weniger die Kräuter zerkleinert werden, umso länger halten sie. Zum Trocknen in kleinen Büscheln an einem luftigen und schattigen Ort aufhängen oder auf einem Sieb ausbreiten oder In einem Dörrautomaten trocknen, dabei ist es wichtig, dass die Temperatur des Dörrautomaten unter 40 °C bleibt, damit keine Vitamine durch die Hitze zerstört werden. Wenn mehrere Kräuter gleichzeitig getrocknet werden, ist es hilfreich, sie mit kleinen Zetteln zu beschriften, da getrocknete Kräuter einander oftmals sehr ähnlich sehen. Zum Trocknen der Kräuter kannst du eine selbst gebaute Dörrkiste verwenden. Zum Aufbewahren größerer Kräutermengen verwende ich am liebsten Stoffsäckchen, die ich aus alten Stoff- oder Kleiderresten nähe. Wenn du lieber Säckchen knotest anstatt sie zu nähen, kannst du diese Anleitung dafür abwandeln. Für Teekräuter nehme ich gern selbst gefaltete Papiertüten. Der Vorteil des Aufbewahrens in Stoffbeuteln oder Papiertüten liegt darin, dass eventuelle Restfeuchtigkeit noch verdunsten kann und die Kräuter nicht schimmeln. Gewürzkräuter lagere ich zerkleinert in Schraubgläsern, um sie besser vor Luft zu schützten. Kräuter, die in geschlossenen Gefäßen verwahrt werden, müssen besonders trocken sein, da sich ansonsten leicht Schimmel entwickeln kann. Allgemein gilt: Getrocknete Kräuter immer licht geschützt und trocken lagern. So sind sie im Grunde ewig haltbar, doch sie verlieren mit der Zeit ihre wertvollen Inhaltsstoffe, weshalb ich sie maximal eineinhalb Jahre aufhebe. Falls du alt gewordene Trockenkräuter nicht mehr verwenden möchtest, freut sich jede Zimmerpflanze und auch das Gemüsebeet über diesen hervorragenden Dünger.
2. Kräuter in Salz einlegen
Diese Methode eignet sich besonders für Würzkräuter wie Dost und Giersch. Die in Salz eingelegten Kräuter lassen sich hervorragend für Salate verwenden, aber auch für warme Gerichte. Die benötigte Menge Kräuter ( die schon im Salz liegt) wird dazu kurz in einem Sieb abgespült und dann in das Essen gegeben, auf zusätzliches Salzen kann jetzt verzichtet werden. In Salz eingelegte Kräuter müssen im Kühlschrank gelagert werden und halten sich bis zu einem Jahr, wenn sie immer mit Salz bedeckt sind. So gehst du vor: Die Kräuter nach Wunsch sammeln, einzeln oder als Mischung. Harte Stiele entfernen und die frischen Kräuter klein schneiden. Die Kräuter in ein sauberes Schraubglas geben und mit grobem und feinem Meersalz mischen. Wichtig ist, dass alle Kräuter mit Salz bedeckt sind. Das Glas verschließen und im Kühlschrank aufbewahren. Regelmäßig überprüfen, ob die Kräuter noch mit Salz bedeckt sind und gegebenenfalls nachfüllen. Mit Wildkräutern kannst du auch ein fantastisches Badesalz herstellen.
3. Kräuter in Öl einlegen
Frisch in Öl eingelegte Kräuter eignen sich sehr gut für Salatdressing oder Soßen. Für das Einlegen in Öl sind vor allem Würzkräuter geeignet. Verwende möglichst hochwertiges Olivenöl, oder wenn du es neutraler magst, Raps- oder Sonnenblumenöl aus Bioanbau. In Öl eingelegte Kräuter halten sich ungefähr drei Monate und müssen im Kühlschrank gelagert werden. Anleitung zum Einlegen in Öl: Kräuter sehr fein schneiden. Lagenweise in ein sauberes Schraubglas füllen und dabei jede Lage mit etwas Salz bestreuen und mit Öl abdecken. Darauf achten, dass keine Luft zwischen den Lagen bleibt. Die oberste Schicht sollte aus einem Zentimeter Öl bestehen. Das Glas verschließen und im Kühlschrank aufbewahren.
4. Kräuterpesto
Eine weitere Möglichkeit, Kräuter in Öl zu konservieren, ist das Herstellen eines Pesto. Der Klassiker ist das Bärlauchpesto, aber auch andere Wildkräuter eignen sich gut für diese leckere Würzpaste aus der mediterranen Küche. Besonders gern verwende ich eine Mischung aus Giersch, Gundermann und Knoblauchsrauke. Dieses Rezept ist auch für Menschen geeignet, die Knoblauch nicht so gut vertragen, da die Knoblauchsrauke viel milder ist als Knoblauch und Bärlauch.
Zutaten für ein Wildkräuterpesto:
60g Wildkräuter nach Wahl
100g Pinien- oder Sonnenblumenkerne
170 ml Hochwertiges Olivenöl
1 TL Salz Etwas Pfeffer
Etwas Parmesan
Optional Knoblauchzehen
Diese Zutaten werden alle in einen Mixer gegeben und fein zerkleinert. Anschließend in ein Schraubglas füllen und die oberste Schicht nochmal mit Öl abdecken, fest verschließen und im Kühlschrank aufbewahren. So einfach ist es, ein köstliches und gesundes Pesto herzustellen.
5. Kräuter einfrieren
Eine weitere Methode, Kräuter frisch zu verwahren, ist das Einfrieren, so hast du jederzeit frische Kräuter zur Hand. Der Nachteil ist der höhere Energieaufwand und die mögliche Minderung von Geschmack und Wirkstoffen. Eine besonders gute Möglichkeit ist das Einfrieren in Öl, die so hergestellten “Kräuterbutter-Würfel” sind handlich und besonders gut geeignet, um den Geschmack zu erhalten.
6. Blütensirup
Die Blüten einiger Wildkräuter können wunderbar zu Sirup verarbeitet werden, Holunderblütensirup ist wohl das bekannteste Beispiel. Wie du diesen und anderen Sirup ganz leicht selbst herstellen kannst, erfährst du hier. Probiere aus, welche Wildkräuterblüten du gern für Sirup verwendest, du kannst natürlich auch eine Blütenmischung für den Sirup nutzen. Ein Sirup aus heimischen Beeren oder Blüten bewahrt dir natürliches Aroma das ganz Jahr hinüber auf! So werden deine Gerichte noch schmackhafter!
7. Kräuteressig herstellen
Viele Inhaltsstoffe von Kräutern kannst du in einem selbst gemachten Kräuteressig aufbewahren. Dafür benötigst du einen hochwertigen Essig mit einem Säureanteil von mindestens 5%. Besonders gut geeignet sind gute Wein-, Sherry- oder Apfelessige. Natürlich funktioniert auch Fruchtessig aus eigener Produktion sehr gut. Hier findest du eine Anleitung zum Ansetzen deines Kräuteressigs und ein paar tolle Rezepte Wildkräuter als Heilmittel konservieren.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Wildkräuter als Heilmittel zu nutzen. Die einfachste Art ist wohl die Zubereitung als Tee oder als Kräutersud für ein Bad. Etwas ganz Besonderes sind die Kräuterauszüge in Öl oder Alkohol. Sie sind leicht herzustellen und viel günstiger als Kräuterauszüge im Handel.
8. Ölauszug
Bei dem Ölauszug werden vor allem die ätherischen Öle, aber auch andere fett-lösliche Inhaltsstoffe, aus den Pflanzen herausgelöst. Diese Kräuteröle werden vor allem äußerlich angewendet. Das bekannteste Öl dieser Art ist das wunderbare Johanniskrautöl. Aber auch aus anderen Heilkräutern können Ölauszüge hergestellt werden, z.B. aus wohlriechenden Wildrosen, Holunderblüten, Kamille oder Gundermann. Wichtig dabei ist, dass die verwendeten Pflanzenteile trocken sind, damit sich kein Schimmel bildet. Bei Unsicherheit die Pflanzenteile einfach ungeschnitten etwas anwelken lassen. Als Öl eignet sich hochwertiges, natives Oliven- oder Sesamöl. Den Ölauszug kannst du zum Einreiben bei Hautproblemen, als Badeöl, als Massageöl und in manchen Fällen zur innerlichen Anwendung nutzen.
Herstellung eines Ölauszugs: Kräuter und Blüten um die Mittagszeit möglichst trocken ernten. Das Sammelgut klein schneiden, locker in ein Schraubglas füllen und Pflanzenöl darüber gießen, bis alles gut bedeckt ist. Das Öl bei Zimmertemperatur für 10-14 Tage stehen lassen, abseihen und in eine dunkle Flasche füllen. Den Ölauszug an einem dunklen, eher kühlen Ort aufbewahren. Die Haltbarkeit des Öls variiert je nach dem welches Öl du verwendest. Meine Öle sind normalerweise bis zu einem Jahr nutzbar.
9. Tinkturen
Bei der Herstellung einer Tinktur wird ein breites Spektrum der Pflanzenwirkstoffe durch Alkohol gelöst. Tinkturen können aus getrockneten oder frischen Kräuter hergestellt werden und halten ein gutes Jahr, ehe die Wirkstoffe nach und nach abgebaut werden. Tinkturen werden tropfenweise zusammen mit Wasser eingenommen und sind wegen des Alkoholgehalts nicht für Kinder geeignet.
Tinkturen selber machen: Heilkräuter in Flaschen abgefüllt. Einige weiterführende Informationen zu Tinkturen und auch darüber, welche Kräutertinktur wofür angewendet wird, findest du in diesem Buch:
Quelle: smarticular
Wildkräuter trocknen
Wenn Sie Wildkräuter für Tee oder Gewürzmischungen trocknen möchten, dann tun Sie das am besten an einem luftigen, schattigen Ort. Die getrockneten Wildkräuter dürfen keinesfalls dunkel werden (was sie oft tun, wenn man sie in der Sonne trocknet), sondern sollten erkennbar grün bleiben.
Am besten lassen sich Wildkräuter in einem Dörrgerät trocknen.
Sie können Ihre Wildkräuter auch – vor allem, wenn es sich um größere Mengen handelt – zu mehreren Bündeln gebunden kopfüber an einem überdachten Fenstergitter, an einem Wäscheständer oder auf Ihrem Dachboden aufhängen. Sicherheitshalber versehen Sie die Wildkräuter mit kleinen Schildchen auf die Sie den Namen der Pflanze und den Sammeltag vermerken.
Trocknen Sie die Kräuter so lange, bis sie knistern und leicht zerfallen, wenn Sie sie berühren.
Wenn Sie Ihre Kräuter in Gefäße abfüllen, bevor sie ganz trocken sind, können sie schimmlig werden, was unbedingt vermieden werden muss. Wildkräuter mit Schimmelbefall – und wenn dieser auch nur gering ist – müssen unverzüglich vollständig entsorgt werden.
Sobald die Wildkräuter trocken sind, bewahren Sie sie in verschließbaren beschrifteten Gläsern oder hängenden Stoffsäckchen an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort auf.
Quelle: zentrum-der-gesundheit
Bitte schauen Sie auf die Terminliste, wann welcher Kurs stattfindet.
Termine für Kräuterführungen und Workshops finden sie hier.
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