Wie gefährlich sind Wildkräuter

im Verhältnis gesehen?

In Wald und Wiesen gibt es natürlich  Gefahren – wie auch z.B. im Straßenverkehr.
Der Staßenverkehr  ist allerdings ungleich gefährlicher.

So meldet das Statistische Bundesamt für das 1. Halbjahr 2015 1.156.970 Verkehrsunfälle, davon 140.767 mit Personenschaden, davon 1593 Tote.

Würdet ihr deshalb das Haus nicht mehr verlassen? Kaum.
Man schaut erst mal nach links und rechts, bevor man eine Straße überquert und beachtet die Verkehrsregeln ?

In Wald & Flur gibt es diese Regeln eben auch.

Wie schütze ich mich vor den Gefahren der Natur?

Jede Kräuterführung beginnt mit einer Grundaufklärung. Wie du dich schützt, was du anziehst, was erlaubt und verboten ist.

1. Der Fuchsbandwurm – die größte „Gefahr“

Keine Angst vor dem Fuchsbandwurm!
Professor Klaus Brehm, Biologe am Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg sagt. „Ein Sechser im Lotto ist wahrscheinlicher, als sich durch den Verzehr von Waldbeeren mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren“. Das Robert-Koch-Institut kommt zu ähnlichen Ergebnissen . Die Krankheit, die unbehandelt zum Tod führen kann, sei zum Glück sehr selten.

2. Abgase

Sind Teil unserer Zivilisation, denen können wir wahrscheinlich nicht entgehen.
Ernte nicht in Einflugschneissen oder viel befahrenen Stassen.

3. Hunde

Hunde verrichten ihr Geschäft gern am Wegesrand – sie  bauen so ihre eigene Informationskette auf.  Aber schon in ein paar Metern Abstand vom Wegrand bist du relativ sicher: Für Hundewiesen gilt das natürlich nicht.

4. Tödliche Strahlenpilzinfektion

Eine vermeintliche Gefahr, die eigentlich keine Gefahr mehr ist: Der Strahlenpilz ist kein Pilz sondern ein Bakterium. Früher wurde gedacht, dass die Krankheit/das Bakterium durch Pilze übertragen wird, was sich als falsch herausstellte. Aktueller Stand: Die Strahlenpilzinfektion hat nichts mit dem Verzehr von Wildpflanzen zu tun und ist auch kein Pilz.

Quelle: http://www.medizinfo.de/hautundhaar/bakterien/strahlenpilz.htm

5. Spritzmittel & Nitrat

Im Gegensatz zum Strahlenpilz ist diese Gefahr tatsächlich für Wildkräuterfans relevant: Ernte niemals  auf mit Gülle gedüngten Wiesen! Dort ist die Nitratbelastung sehr hoch, außerdem besteht eine hohe Infektionsgefahr durch Parasiten.

Woran erkennt man das?

Auf gedüngten Wiesen ist die Artenvielfalt sehr gering. Dort findet man z.B nur 10 verschiede Wildkräuter, im Gegensatz zu ungedüngten auf denen man 30 verschieden Arten finden kann. Die Pflanzen auf gedüngten Wiesen sind oft sehr groß  (z.B. riesen Löwenzahblätter).  Jeder konventionelle Acker wird gespritzt mit: Pestiziden, Glyphosat, Pflanzenhormonen für ein gleichmäßiges Wachstum.  Finger weg von solchen Plätzen: Ihr erkennt die Äcker an ihrem schönen, gleichmäßigen Bestand, lasst euch von den Blühstreifen am Rand nicht täuschen!

6. Zecken & Borreliose

Um sich vor Zecken zu schützen, sollte man ihnen wenig Chancen lassen sich bei uns einzuwanzen. Das tut man indem man das richtige anzieht: Lange Hosen, feste geschlossene Schuhe.  Sandalen sind für Zecken, wie eine Einladung auf dem Silvertablett auf dem ihnen Nahrung serviert wird. Sie fallen nicht (populärer Irrtum) von den Büschen, sondern krabbeln von unten die Hosen hoch. Sie sitzen gern im trockenen, höheren Gras und warten bis Futter an ihnen vorbeigeht.

Ein super Praxis-Tipp gegen Zecken ist Kokosöl: Schmier dich mit Kokosöl ein.
Kokosöl enthält Laurinsäure und das mögen die Zecken nicht so gerne.
Eine Garantie ist das zwar nicht aber seither hat mich keine mehr gebissen.
Meine Hunde reibe ich auch täglich damit ein, sie haben seither nur mehr sehr wenige Zecken.

WICHTIG: Borreliose wird erst 24 Stunden nach dem Biss übertragen. Ein abendlicher Body-Check nach dem Sammeln ist also genau so wichtig wie ein physischer Schutz vor dem Sammeln von Wildkräutern. Zecken gibt es aber auch in Gärten und durch Hunde und Katzen werden sie in ihr Haus getragen.

7. „Nanopartikel“

Da Moos sich, im Gegensatz zu Kräutern, nicht jährlich erneuert sammelt es Schwermetalle an wie ein Schwamm. Deswegen: NIE Moos essen! Wenn das auch bei manchen Rohköstlern als Geheimtipp gilt.

8. Giftige Pflanzen

Finger weg von Pflanzen die du nicht genau bestimmen kannst!
Sammle nur Pflanzen, die du genau erkennst. Mache eine Kräuterwanderung und nimm ein entsprechendes Bestimmungsbuch mit um dich unter Anleitung zu orientieren.

9. Mücken, Wespen, Bienen, Schlangen

Auf der Wiese leben viele Lebewesen und alle wollen essen. Und zwar so einfach wie möglich. Die meisten Tiere haben Angst vor Menschen (zu Recht wie ich meine) und stechen oder beißen nur,  wenn sie sich bedrängt fühlen. Trotzdem sollten wir uns vor Bienen, Wespen, Mücken Schlangen und Co schützen, da wir Menschen kein “dickes Fell“ haben. Am besten schützt du dich durch hohe feste Schuhe, lange Hosen und ein langärmliches Oberteil. Außerdem achte darauf, dich VORSICHTIG zu bewegen: Nicht dass wir einem Wiesenbewohner in seinem Biotop zu nahe treten ?

10. Leberegel

Leberegel gibt es vor allem in den Alpenländern. Es sind Parasiten (Saugwürmer), die vor allem auf feuchten (Schaf-)weiden auftreten. Allzu-viel Weidevieh gibt es in Deutschland ja nicht mehr.

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Genoveva, Kräuter-Pädagogin
Genoveva(@)wildkraeuter-allerlei.de oder 01573 9040035

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